Wie sich Zucker auf die Gesundheit auswirkt

Zucker ist überall. Er steckt nicht nur in Schokolade, Gebäck und Süßigkeiten, sondern auch vermeintlich gesunde Produkte wie Smoothies, Fruchtjoghurts oder Müsliriegel können überraschend viel Zucker enthalten. Besonders in Getränken versteckt er sich oft in großen Mengen, ohne dass wir es merken. Obwohl Zucker zuerst einmal harmlos erscheint, kann sein Konsum über die Zeit starke gesundheitliche Folgen haben. Denn zu viel Zucker wirkt sich auf den gesamten Körper aus, leise, aber deutlich.
Zucker begünstigt Erkrankungen
Zucker steht in direktem Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten. Am bekanntesten ist Typ-2-Diabetes. Wer regelmäßig viel Zucker zu sich nimmt, bringt den Blutzuckerspiegel durcheinander. Das Insulin, das diesen regulieren soll, wird immer stärker gefordert, bis das System irgendwann nicht mehr richtig funktioniert. Die Folge davon ist eine Insulinresistenz, die sich zu Diabetes entwickeln kann. Auch für das Herz-Kreislauf-System ist zu viel Zucker problematisch. Studien belegen, dass ein hoher Zuckerkonsum mit Bluthochdruck, ungünstigen Blutfettwerten und chronischen Entzündungen einhergeht. Das erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. In der Krebsforschung wird Zucker ebenfalls regelmäßig diskutiert. Einige Tumorarten scheinen besonders viel Zucker zu verbrauchen. Ein direkter Zusammenhang zwischen Zucker und Krebs ist zwar nicht belegt, dennoch sehen viele Expertinnen und Experten im übermäßigen Zuckerkonsum einen möglichen Risikofaktor.
Zucker macht nicht satt, sondern hungrig
Auch wirkt sich Zuckerkonsum auf unsere weiteres Essverhalten aus. Zucker liefert zwar Energie, aber er sättigt nicht. Besonders in Getränken gelangt er schnell ins Blut, wodurch der Körper mit einem kurzen Energieschub reagiert, welcher allerdings nicht lange anhält. Nach kurzer Zeit sinkt der Blutzuckerspiegel wieder, und wir bekommen erneut Hunger. Das kann dazu führen, dass wir insgesamt mehr Kalorien aufnehmen als nötig. Vor allem versteckter Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln sorgt dafür, dass wir unseren täglichen Bedarf schnell überschreiten. Wer regelmäßig zu viel Zucker konsumiert, nimmt langfristig zu. Übergewicht und Adipositas hängen also eng mit Zuckerkonsum zusammen, und mit ihnen eine Reihe weiterer gesundheitlicher Probleme.
Die Zähne leiden unter Zucker
Zucker ist der größte Risikofaktor für Karies, und das sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen. Die Bakterien im Mund ernähren sich von dem Zucker, den wir essen und trinken. Dabei entstehen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Löcher verursachen können. Besonders gefährlich für die Zähne sind süße Getränke. Sie bleiben länger im Mund, durchspülen die Zähne und setzen mehrfach täglich Säuren aus. Wer auf seine Zähne achten will, sollte zuckerhaltige Produkte mit Vorsicht genießen und regelmäßig zur Kontrolle beim Zahnarzt gehen.
Zucker und die Haut
Ein hoher Zuckerkonsum kann sich auch auf das Hautbild auswirken. Verantwortlich dafür ist ein Prozess namens Glykation. Dabei bindet Zucker an Strukturproteine wie Kollagen und Elastin, die für die Spannkraft und Elastizität der Haut verantwortlich sind. Durch diesen Prozess werden die Fasern geschädigt. Die Haut verliert somit an Festigkeit und Falten können früher entstehen. Zusätzlich können zu viele zuckerhaltige Lebensmittel entzündliche Hautprobleme wie Akne oder Unreinheiten begünstigen. Auch hier gilt: Wer weniger Zucker isst, tut nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch seinem Aussehen etwas Gutes.
Auswirkungen auf Psyche und Konzentration
Viele greifen bei Stress oder schlechter Laune zur Schokolade. Der Effekt ist kurzfristig positiv: Zucker sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen. Doch auf lange Sicht wirkt sich ein hoher Zuckerkonsum eher negativ aus. Studien legen nahe, dass Menschen mit einem sehr hohen Zuckerkonsum häufiger an depressiven Verstimmungen und Antriebslosigkeit leiden. Auch Konzentrationsprobleme sind keine Seltenheit. Der ständige Wechsel von Zuckerhoch und -tief kann das Nervensystem belasten. Davon wird der Körper müde und der Geist träge. Außerdem kann Zucker Gewohnheiten formen, die schwer zu durchbrechen sind. Viele kennen beispielsweise das Verlangen nach etwas Süßem am Nachmittag. Solche Muster entstehen durch wiederholte Belohnung und können so langfristig zu einer Art Abhängigkeit führen.
Weniger Zucker, mehr Lebensqualität
Zucker ist nicht grundsätzlich schlecht und meist in kleinen Mengen unproblematisch. Doch viele Menschen nehmen deutlich mehr Zucker zu sich, als sie denken und. Schuld daran sind oft verarbeitete Lebensmittel, die nicht als süß wahrgenommen werden, aber große Mengen Zucker enthalten. Wer beginnt, seinen Zuckerkonsum zu reduzieren, merkt oft schnell Veränderungen. Der Energiepegel bleibt konstanter, Heißhungerattacken lassen nach, das Hautbild verbessert sich und die Stimmung bleibt stabiler. Auch der Geschmackssinn passt sich an, wenn man generell weniger Zucker konsumiert, schmeckt Obst plötzlich wieder süßer und künstlich gesüßte Produkte wirken überladen.
Der erste Schritt ist, sich bewusst zu machen, wie viel Zucker man täglich konsumiert. Ein Blick auf die Zutatenliste hilft dabei, versteckte Anzeichen von hohem Zucker zu erkennen. Begriffe wie Glukosesirup, Fruktose, Maltodextrin oder Invertzuckersirup weisen beispielsweise ebenfalls auf Zucker hin. Wer häufiger frisch kocht und auf stark verarbeitete Lebensmittel verzichtet, Süßes bewusst in Maßen genießt und auf ungesüßte Getränke zurückgreift ist schon auf einem guten Weg.